Krisendienst Oberfranken seit drei Jahren rund um die Uhr erreichbar - Arbeitskreis Forchheim der PSAG informiert sich über die Neuerungen
Auf Einladung der Gesundheitsregionplus kamen im Landratsamt Forchheim die Mitglieder der Arbeitsgruppe Krisendienst zu ihrer fünften Sitzung zusammen.
Hauptthema der Sitzung war der Austausch zu den bisherigen Erfahrungen des Krisendienstes Oberfranken. Geladen waren dazu als Gäste Julia Schubert, die neue Leiterin des Krisendienstes Oberfranken – Leitstelle Bayreuth, und Martin Schuster, Gebietskoordination der mobilen Dienste.
Beide stellten Vorabergebnisse des Jahresberichtes 2023 speziell heruntergebrochen auf den Landkreis Forchheim vor. Die Leitstelle in Bayreuth kann per Telefon in nahezu 97% der Anrufe die Krise fachgerecht deeskalieren. Julia Schubert betonte die Neuerung, nun auch in einer anderen Sprache qualitätsgesichert zu beraten: „innerhalb weniger Minuten können wir Dolmetscher - in bis zu 120 verschiedenen Sprachen - in der Leitstelle zum Telefonat dazuschalten.“ Diese Weiterentwicklung des Krisendienstes ist einmalig in einem Flächenland und äußerst hilfreich, auch wenn es nicht so häufig benötigt wird.
Im Landkreis Forchheim hat das Netzwerk von Gesundheitsregionplus & PSAG zu einer guten Bekanntheit des Krisendienstes Oberfranken bei Ärzten, Therapeuten und Bürgerinnen maßgeblich beigetragen. Die Pandemie hat bei der Weiterbehandlung von Krisenfällen mit dazu beigetragen, dass die Kapazitäten von PIA, Psychiaterinnen und Psychotherapeut-Innen im Landkreis unzureichend sind, was zu langen Überbrückungsphasen führt. Hier werden regionale Lösungen benötigt. Derzeit ist ein Sitz für eine Psychiaterin nachzubesetzen
Martin Schuster stellte die Einsätze der mobilen Teams vor. Durch die Einsätze des Krisendienstes konnten nachweislich Zwangsunterbringungen verhindert werden, wobei die Mehrheit dieser Fälle (noch) nicht den Krisendienst einschaltet. Hierzu bedarf es im Netzwerk noch kreativer Lösungen.
Der Krisendienst Oberfranken ist rund um die Uhr – auch an den Feiertagen - kostenfrei unter der Nummer 0800 655 3000 für eine telefonische Beratung in Krisen erreichbar. Bei Bedarf fährt ein mobiles Team in der Zeit von 9 - 24 Uhr vor Ort (SpDi Bamberg bzw. ein speziell geschultes Abend-Wochenend-Feiertags-Team).
Die Gesundheitsregionplus ist ein vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Projekt mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Weitere Auskünfte dazu erhalten Sie von Frau Bärbel Matiaske unter der Telefonnummer: 09191/86-3510.
Anlage: 1 Foto; Quelle: Landratsamt Forchheim; v.l.: Bärbel Matiaske (Gesundheitsregionplus), Martin Schuster (Diakonie Hochfranken gGmbH), Julia Schubert (Dr. Loew Soziale Dienstleistungen Krisendienst gGmbH).
Forchheim, 23.12.2024
Pressestelle
Quelle: Landratsamt Forchheim