19. November - Internationaler Tag gegen Gewalt an Männern

Die kriminalstatistische Auswertung des Bundeskriminalamtes zeigt für das vergangene Jahr (2023) einen Anstieg um gut sechs Prozent bei allen Fällen von häuslicher Gewalt. Zur häuslichen Gewalt zählen Partnerschaftsgewalt (durch aktuellen oder ehemaligen Partner/Partnerin), als auch innerfamiliäre Gewalt durch Familienangehörige. Die Zahl der dokumentierten und angezeigten Taten stieg insgesamt von 240.547 im Jahr 2022 auf 256.276 im Jahr 2023.

Auch Männer sind von Gewalt betroffen

Davon sind 70,5 % der Opfer weiblich, doch 29,5% der Betroffenen sind Männer. Im Jahr 2023 haben 75.561 Männer eine Gewalttat im partnerschaftlichen bzw. innerfamiliären Bereich zur Anzeige gebracht. Die steigenden Zahlen könnten darauf zurückzuführen sein, dass Frauen und Männer jetzt häufiger den Mut haben, sich an Beratungsstellen zu wenden und die Taten bei der Polizei anzuzeigen. Es ist jedoch zu bedenken, dass in der Statistik nur die Gewaltdelikte gezählt werden, die zur Anzeige gebracht wurden. Das Dunkelfeld nicht gemeldeter Fälle wird sowohl bei Frauen, als auch bei Männern noch höher eingeschätzt. Es ist wichtig, insgesamt mehr für den Opferschutz und für die Prävention zu tun sowie auf bestehende Hilfs- und Unterstützungsangebote öffentlichkeitswirksam hinzuweisen. Die mittlerweile etablierten Männergewaltberatungsnetzwerke tragen zu steigender Aufmerksamkeit bei und bieten entsprechende Hilfestellung an.

Kontakt-Adressen für Männer:

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Männer“ ist unter 0800 123 9900 

Mo - Do von 8.00 – 20.00 Uhr sowie Fr von 8.00 – 15.00 Uhr erreichbar.

Betroffene Männer können sich unter www.maennergewaltschutz.de/hilfe auf der Kontaktlandkarte der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männer-gewaltschutz (BFKM) Hilfe in ihrer Nähe suchen. Die Zahl der Männerschutz-wohnungen stieg seit 2017 von drei auf zwölf mit nun 41 Plätzen bundesweit an. Zudem gibt es zwei geschlechtsunabhängige Gewaltschutzwohnungen, die von Betroffenen aller Geschlechter genutzt werden können.

Die nächstgelegenen Beratungsstellen häusliche Gewalt gegen Männer befinden sich in der Region in Nürnberg, Tel. 0911-27299820 bzw. in Bayreuth, Tel. 0921-512525. Eine Schutzwohnung kann über „Riposo“, Tel. 0911-2354137, ein Projekt der Caritas Nürnberg, vermittelt werden.

Ergänzend wird auf die Männerberatung Oberfranken, Tel. 09281 7798682, www.maennerberatung-oberfranken.de hingewiesen.

Das Männerkrisentelefon steht unter 01805-439 258 (14 ct/min) als Notruf bei Partnerschaftsproblemen, Opfererfahrungen, Burnout, usw. zur Verfügung.

Forchheim, 18.11.2024

Pressestelle

18.11.2024 
Quelle: Landratsamt Forchheim