Hausarztpraxen haben am Tag der Impfung im Landkreis Forchheim zum Impfschutz beraten und Impflücken geschlossen – Rechtzeitig gegen FSME impfen lassen
Impfen ist die wirksamste Vorsorgemaßnahme, um sich gegen schwere Infektionskrankheiten zu schützen. Daher fand der Tag der Impfung zum 6. Mal im Landkreis Forchheim in Kooperation von Ärztlichem Kreisverband und Gesundheitsregionplus statt.
Herr Dr. med. Thomas Fiermann, stellvertretender Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes, ist davon überzeugt, „dass mit dem Klimawandel die Zeckenproblematik weiter zunehmen wird. Der Landkreis Forchheim ist - wie ganz Bayern – Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). In diesem Sommer gab es wieder viele Zecken und gegen FSME schützt nur die Impfung. FSME wird von den Zecken schnell nach dem Biss übertragen, da hilft spätes Absuchen nicht. Und eine medikamentöse Therapie existiert ebenfalls nicht. Die Impfung als Auffrischung oder ab der 2. Impfung der Grundimmunisierung liefert den nötigen Schutz.“
Am 8. Oktober 2025 haben die ÄrztInnen in den teilnehmenden Praxen im Landkreis Forchheim zum Impfschutz aufgeklärt und auf Wunsch fehlende Impflücken gleich geschlossen. Mehr als 1.200 Bürgerinnen und Bürger wurden gestern in den beteiligten Praxen u.a. zum Start der „Grippe-Impfsaison“ geimpft.
Auffrischungsimpfungen bei Erwachsenen geraten leicht in Vergessenheit. Daher begrüßt Bärbel Matiaske, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus im Gesundheitsamt, die Einrichtung eines „Tages der Impfung“ für alle in der Gesundheitsregionplus. „Der „Tag der Impfung“ ist es eine gute Möglichkeit, eine ausstehende Impfung nun endlich in Angriff zu nehmen. Die Grundimmunisierung bei FSME besteht aus 3 einzelnen Impfungen, da kann es schnell passieren, dass man eine versäumt.“
Auch die Lyme-Borreliose wird von Zecken übertragen, die Anzahl der gemeldeten Fälle hat in Bayern stark zugenommen. Weil es noch keinen Impfstoff gibt, hilft hier sorgfältiges Absuchen und zügiges Entfernen der Zecken, wenn man den Tag draußen verbracht hat. Die Zecken werden dazu mit einer gebogenen Pinzette (zur Not mit den Fingernägeln) möglichst in Kopfnähe gegriffen und dann ohne Druck auf den Hinterleib nach oben herausgezogen. Die Tiere nicht mit Öl, Lack oder Klebstoff abtöten, weil dies den Speichelfluss und damit die Erregerübertragung fördert.
Mit der Kampagne ‚Lass dich nicht ZECKEN!‘ stellt das LGL kostenloses Material zur Prävention zur Verfügung. Hier wird anschaulich erklärt, wie man einen Biss vermeidet, Zecken richtig entfernt und bei welchen Symptomen nach einem Zeckenbiss unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.“
Impfungen gehören zu den nachweislich erfolgreichsten medizinischen Errungenschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. Pioniere wie Robert Koch, Paul Ehrlich, Emil Behring, Louis Pasteur, Émile Roux und viele weitere entwickelten die Grundlagen einer modernen Präventionsmedizin. Dies gilt es im 21. Jahrhundert fortzusetzen, um insbesondere Neugeborene, Schwangere, chronisch-erkrankten Bürgerinnen und Bürgern sowie Seniorinnen und Senioren zu schützen.
Wenn Sie sich selbst vor einer geplanten Impfung informieren möchten, finden Sie Impf-Informationen auf den nicht kommerziellen Seiten www.impfen-info.de des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) und unter www.rki.de, dem Robert-Koch-Institut (RKI), der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI, ein unabhängiges Expertengremium, entwickelt seit 1972 Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für die einzelne geimpfte Bürger*in, sondern auch für die gesamte Bevölkerung. Zur Aktualisierung der Impfempfehlungen werden regelmäßig die Fachliteratur und die Meldungen der Gesundheitsämter zu meldepflichtigen Krankheiten anonym ausgewertet.
Forchheim, 15.10.2025
Pressestelle