Modellprojekt FORuralHealth: Telemedizin für Herzpatienten im Landkreis Forchheim auf der Zielgeraden
Rund 4.300 Menschen im Landkreis Forchheim leben mit der Diagnose Herzschwäche – einer Erkrankung, die als häufigster Grund für Krankenhauseinweisungen gilt.
Seit Anfang 2023 testet der Landkreis Forchheim im Rahmen des Modellprojekts FORuralHealth, wie digitale Gesundheitsanwendungen die Versorgung von Herzpatienten im ländlichen Raum verbessern können. Nun geht das Projekt in seine finale Phase.
Unterstützt wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, das sich mit 120.000 Euro an der Initiative beteiligt. Die Umsetzung erfolgt durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Forchheim.
Zentrales Element des Projekts ist die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) „ProHerz“ der Firma ProCarement aus dem Medical Valley Forchheim. Die App wurde speziell für Menschen mit Herzschwäche entwickelt und unterstützt Betroffene im Alltag bei der Überwachung und dem Management ihrer Erkrankung.
Die Anwendung erfasst täglich wichtige Vitaldaten wie Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Puls und Gewicht, wertet diese automatisch aus und erkennt Veränderungen frühzeitig. So können Patientinnen und Patienten gemeinsam mit ihrem medizinischen Betreuungsteam schnell auf mögliche Verschlechterungen reagieren. Dadurch lassen sich Notfälle verhindern und das Gesundheitssystem entlasten.
„ProHerz ist wie ein digitaler Therapiebegleiter – es gibt mir Sicherheit und hilft mir, meine Krankheit besser zu verstehen“, berichtet Lydia Pfeffermann, die die App sechs Monate im Rahmen des Projekts getestet hat. Nach Ende des Modellprojekts möchte sie sich die Anwendung vom Arzt verschreiben lassen – denn ProHerz ist als DiGA offiziell erstattungsfähig und für Patientinnen und Patienten kostenlos. In einer begleitenden Studie mit 30 Teilnehmenden wurde die Nutzung der App wissenschaftlich untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit: Viele der Probanden konnten ihre Arztbesuche reduzieren und fühlten sich durch das digitale Angebot besser in den Alltag integriert.
Stellvertretende Landrätin Rosi Kraus zeigte sich überzeugt: „Mit FORuralHealth zeigen wir, wie moderne Telemedizin auch im ländlichen Raum wirken kann. Die positiven Rückmeldungen aus der Pilotphase bestärken uns darin, diesen Weg konsequent weiterzugehen.“
Das Modellprojekt endet Ende 2025. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen anschließend in die langfristige Gesundheitsstrategie des Landkreises einfließen.
Forchheim, 25.09.2025
Pressestelle