Kulturerbe Wässerwiesen – Hoffnung für die Großwehre
Das Kooperationsprojekt „GeschwisterCLUB“ der Offenen Behinderten Arbeit Forchheim e.V. und der GesundheitsregionPlus im Landkreis Forchheim veranstaltete eine besondere Fackelwanderung für Kinder und Jugendliche im Landkreis Forchheim.
Bereits seit 2017 engagiert sich der Landkreis Forchheim als Träger des Wässerwiesen-Projekts für den Erhalt der traditionellen Bewässerung an der Regnitz und im Wiesenttal. Viele dringend notwendige Sanierungen und Erneuerungen an sog. „Schützen“ konnten mittlerweile finanziert und durchgeführt werden. Noch sind aber zwei Großwehre, das „Gosberger Wehr“ und das „Reuther Wehr“, die für die Funktion der traditionellen Bewässerung zwischen der Stadt Forchheim und der Gemeinde Pinzberg essenziell sind, stark sanierungsbedürftig.
Weder die betroffenen Wässergenossenschaften noch die beiden Kommunen sind in der Lage, eine entscheidende Verbesserung herbeizuführen und die Finanzierung einer solch umfangreichen Sanierungsmaßnahme ist über das Wässerwiesen-Projekt nicht leistbar.
Das „Reuther Wehr“ bei Gosberg ist über hundert Jahre alt und dringend sanierungsbedürtig. Unter dem Titel „Eine Zukunft für die Wässerwiesen im Wiesenttal“ soll nun, gefördert durch den „Klimafonds der Europäischen Metropolregion“ und durch die Oberfrankenstiftung sowie unter finanzieller Beteiligung der Kommunen Forchheim, Pinzberg und des Landkreises Forchheim, die Funktionstüchtigkeit der beiden großen Stauanlagen gesichert werden. „Dieses Vorhaben hat nicht nur das lebendige Kulturerbe „Traditionelle Bewässerung“ im Wiesenttal im Fokus, sondern es will vor allem die Vielfalt positiver Wirkungen des Wiesenwässerns als Anpassungsbeitrag an den Klimawandel aktiv erhalten“, so Landrat Dr. Hermann Ulm.
Aus Eggolsheim kam nun eine großzügige Unterstützung der Bemühungen des Klimafonds, der die Fördermittel für das Projekt aus Spenden akquirieren muss: Thomas Banning von der naturstrom AG übergab an Landrat Hermann Ulm und Andreas Eichenseher, dem Geschäftsführer des Klimafonds, einen symbolischen Scheck über 10.000 Euro, die dem Vorhaben zugutekommen sollen.
Die vielfältigen „Nebenwirkungen“ der jahrhundertalten, energieneutralen Kulturtechnik „Traditionelle Bewässerung“ kommen uns allen zugute: Die Wässerwiesen wirken als Kohlenstoffsenken und die Verdunstungskühle wohltuend an Hitzetagen. Durch das großflächige Feuchthalten der Flächen bleibt die Erdkrume aufnahmebereit für Niederschlagswasser, verhindert großvolumigen Oberflächenabfluss und wirkt damit der Erosion und Verschlammung der Fließgewässer entgegen. Starkregen kann mit den vorhandenen Bewässerungseinrichtungen in die Fläche geleitet und Hochwasser verhindert werden. Auch die Trinkwasserversorgung der Stadt Forchheim profitiert nachweislich von der Grundwasseranreicherung durch das Wässern. Und darüber hinaus wird die Biodiversität und Qualität des Wiesenttals als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten innerhalb der Wässerwiesen erhalten und gefördert.
Spende
Mit einer Spende kann jeder dazu beitragen, den ausgedehnten Wässerwiesen im unteren Wiesenttal eine Zukunft zu geben und ihre wertvollen Funktionen zu erhalten. Möglich ist dies als Online-Spende auf https://unser-klimafonds.de oder per manueller Überweisung auf das Spendenkonto „unser klimafonds Metropolregion“, IBAN: DE13 7603 5000 0002 6734 44, BIC: UMWE-DE7NXXX, Verwendungszweck „Spende Wässerwiesen Forchheim“.
Forchheim, 11.02.2025
Pressestelle