Historie des Landkreises Forchheim
Der weitaus größte Bereich des Landkreises auf der Albhochfläche wurde erst nach 1200 dauerhaft besiedelt. So liegen auch die in der Stiftungsurkunde Heinrich II. im Jahr 1007 genannten zum Königsgut Forchheim gehörenden 14 Ortschaften weitestgehend im Regnitztal und am Albanstieg. Insbesondere die an den Furten von Aisch und Regnitz gelegenen Siedlungskerne Eggolsheim und Forchheim finden bereits 789 beziehungsweise 805 schriftliche Erwähnung. Wahrscheinlich war Forchheim über viele Jahre der am weitesten südlich gelegene Stützpunkt der Franken gegenüber den Bajuwaren. Forchheim muss als Waffenlieferant einen guten Ruf besessen haben, denn bezeichnender Weise wurde ihm im Diedenhofener Kapitular Karls des Großen, der ersten urkundlichen Erwähnung des Handels- und Stapelplatzes Forchheim, 805 der Waffenhandel mit den Slawen und Awaren verboten.
Forchheim spielt in karolingischer Zeit eine bedeutende Rolle. Die beiden Königswahlen Ludwigs des Kindes 900 und Konrad I. 911 spiegeln die Schwerpunkte des ostfränkischen Königtums in Bayern.
Bis zum Jahr 1007, als Forchheim dem Bistum Bamberg zufiel, hatte die Stadt einen stetigen Aufschwung genommen und entwickelte sich dann zu einer blühenden Handwerker und Handelsstadt. 1007 stiftete Heinrich II sein Königsgut Forchheim mit weiteren 14 dazugehörigen Ortschaften zur Besitzausstattung dem neu gegründeten Bistum Bamberg. Der areal geschlossene Besitzkomplex entwickelte sich zur Keimzelle des späteren Bamberger Territoriums, aus dem sich mit dem bambergischen Oberamt Forchheim im Spätmittelalter eine bedeutende südliche Grenzregion des Hochstifts etablierte. Spätestens 1300 besaß Forchheim Stadtrecht. Marktprivilegien und eine Befestigung. 1803 gelangte die Festung Forchheim an das Kurfürstentum Bayern, das sich 1806 zum Königreich erhob. Teile des Landkreises im Osten wurden durch die Markgrafschaft Bayreuth-Kulmbach geprägt, im Mittelalter beherrschten die Edelfreien von Schlüsselberg einen Großteil der Region. Neben dem Hochstift Bamberg wurde auch das preußische Amt Streitberg 1803 bayerisch. 1806 folgten die reichsritterschaftlichen Gebiete sowie der Osten um Gräfenberg und Hiltpoltstein. Beraubt seiner landespolitischen Funktionen sank Forchheim zu einem Landstädtchen herab. Der Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals und die kurz darauf 1844 eröffnete Eisenbahnlinie Nürnberg - Bamberg läuteten den Wandel Forchheims zum Industriestandort ein. Die ländlichen Landkreisteile entwickelten sich erst seit dem 20. Jahrhundert intensiv weg von der bäuerlichen Struktur zum Tourismus.
Nach der Trennung von Justiz und Verwaltung 1862 erfolgte die Errichtung von Bezirksämtern, aus denen dann 1939 die Landratsämter hervorgingen. Mit der Gebietsreform 1972 erhielt der Landkreis Forchheim eine völlig neue Gebietsstruktur und seine jetzige Gestalt. In den Folgejahren erfuhren insbesondere die westlichen und südwestlichen Landkreisteile mit der Regnitztalachse einen großen Bevölkerungszuwachs.